Kaminbrand

Wie entsteht ein Kaminbrand?

Durch Funkenflug aus der Feuerstätte (z.B. bei Verwendung von Nadelholz) wird die Rußschicht im Kamin entzündet. Die Entstehung dieser Schicht kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel:

  • Verbrennung von nicht abgelagertem Kaminholz
  • Ungeeignete Feuerstätten
  • Überbelastung der Feuerstätte
  • Luftmangel
  • Verbrennen von Abfall wie Schuhe, Kunststoffe, verunreinigtes oder lackiertes Holz und andere Sachen
  • Mangelnde Reinigung der Feuerstätte und der Rauchzuführung
  • Verbrennen von langflammigen Brennstoffen, z.b. Nadelhölzer
  • starkes Ansteigen der Abgastemperatur durch überlastete Feuerstätte, nachheizen mit zu lange geöffneter Zuluftöffnung oder stak windiges Wetter.

Entstehung von Hart- und Glanzruß

  • Drosselung bzw. falsche Luftzufuhr
  • feuchtes Holz (Lagerholz 20% bis 30% Restfeuchte)

Es findet eine unvollständige Verbrennung statt und brennbarer Ruß (Glanzruß) lagert sich in der Feuerstätte im Verbindungsstück und im Schornstein ab.

Wie erkenne ich einen Kaminbrand?

Einen Kaminbrand kann man unter anderem an folgenden Anzeichen erkennen:

  • Flammen schlagen aus der Kaminmündung
  • Starker Funkenflug und Rauchentwicklung aus der Kaminmündung
  • Flammen-, Funken- und Glutbildung im Kamin.
  • extrem heiße werdende Kaminwangen im Innenbereich.

Brandphasen eines Kaminbrandes

Anfangsphase: Hierbei steigt starker rauch aus der Schornsteinmündung. Der Ruß ist noch feucht, Temperaturen um 600°C.

Durchbrandphase: Jetzt lässt der Rauch nach und die Flammen schlagen über die Schornsteinmündung hinaus, ca. 1000°C.

Nachbrandphase: Der Durchbrand ist bis zum Mauerwerk erfolgt. Bei der Durchbrandphase besteht die Gefahr, dass sich der Ruß aufbläht und zwar um das 7-9 fache. Dadurch verengt sich der Querschnitt und es kann zum Rauchaustritt kommen.

Maßnahmen bei Kaminbränden

Wir werden den Kaminbrand in der Regel ausbrennen lassen und ergreifen u. a. folgende Sicherungsmaßnahmen:

  • Der Schornstein wird in allen Stockwerken überwacht.
  • Da die Brandtemperatur im oberen Bereich am größten ist, werden Löschmittel auf dem Dachboden bereitgehalten.
  • Brennbare Stoffe und Gegenstände wie Möbel, Schränke, etc. werden von den heißen Schornsteinwangen abgerückt.
  • Auch die Durchgänge des Schornsteins durch alle Decken oder Fußböden werden überwacht. So merkt man schnell, wenn durch die Strahlungshitze ein Holzbalken in Brand gerät.
  • (Um den Zug freizumachen, wird ein Kugelreinigungsgerät im Schornstein mehrmals herabgelassen, damit der brennende, gequollene Ruß von den Schornsteinwangen abfällt und die Entfaltung des Brandes nach oben auf jedem Fall erhalten bleibt). Dies übernimmt der Schornsteinfeger oder andere Feuerwehr mit Kaminkehrerwerkzeug.
  • Die Glut wird an der untersten Reinigungsöffnung entnommen.
  • Bereitstellung von Löschmitteln in allen Stockwerken und ggf. Aufbau einer Wasserversorgung für eigen und Nachbarschutz.
  • In wenigen Fällen wenn erhebliche gefahren zu befürchten sind ist ein Kaminbrand zu löschen. Dies geschieht durch Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr und nur durch Absprache mit Bezirksschornsteinfegermeister und dem Einsatzleiter.

Was passiert, wenn ich versuche den

Kaminbrand mit

Wasser zu löschen?

Wasser geht bei einer Temperatur von 100°C vom flüssigen in den dampfförmigen Aggregatzustand über. Das bedeutet, dass aus 1 Liter Wasser ca. 1700 Liter Wasserdampf entstehen. Bei Schornsteinbränden entstehen wesentlich höhere Temperaturen von ca. 1.600°C; der dabei schlagartig entstehende Dampfdruck ist so groß, dass der Schornstein auf- oder auseinanderreißen kann.

Kaminbrände

niemals mit

Wasser löschen!

Checkliste:

  • Ist der Bezirksschornsteinfegermeister informiert?
  • Was für einen Schornstein / Feuerstätte finde ich vor?
  • Wo brennt der Ruß?
  • Wie viele Wohnungen liegen an dem Schornstein?
  • Sind alle Reinigungstüren geschlossen?
  • Laufen konstruktionsbedingt Balken in den Kamin?
  • Nachalarmierung?